Mappe 1988
Hans-Jürgen Boisens Einsatz
Mappe will überzeugen und werben.
Diese 10-seitige Mappe hat der Initiator des Wiederaufbaus, Hans-Jürgen Boisen, im Jahr 1988 geschrieben, um die Entscheider in Kirchenvorstand und Magistrat umzustimmen und bei allen Lauenburgerinnen und Lauenburgern um Spenden zu werben. Sie zeugt von mancherlei Wendungen von Ablehnung bis Zustimmung.
Vorangestellt ist eine Chronik über den Bau des Kirchturmes von 1902. Auch die Ereignisse vom April 1945 werden genannt, die den stumpfen Kirchturm zur Folge hatten. Der Original-Text von 1988 kann als PDF-Datei (Turmbau_alt_neu.pdf, 1.234 kB) herunter geladen oder gleich hier gelesen werden:
Die Maria-Magdalenen-Kirche zu Lauenburg/Elbe
und ihre Türme
Über 760 Jahre alt ist die Altstadtkirche in der Unterstadt von Lauenburg/Elbe. Das Gotteshaus wurde im Jahre 1228 von Herzog Albrecht I. von Sachsen gestiftet und der heiligen Maria Magdalena geweiht.
Das Bild rechts zeigt den alten, allen Bürgern noch von Fotografien her bekannten Kirchturm; er hat mehrere Jahrhunderte überstanden, bis er im Jahre 1901 abgerissen wurde. Dieser Turm war mit alten hölzernen, zuletzt äußerst schadhaften Schindeln gedeckt. Eine Erneuerung der Schindeln wurde damals von der Baupolizei nicht genehmigt; eine feuersichere Bedachung wurde gefordert. Der gesamte bauliche Zustand des sehr alten Turmes ließ aber dieses auf keinen Fall mehr zu. Auch der Einbau einer neuen Orgel in den alten, abgängigen Turm konnte aus statischer und architektonischer Sicht nicht verantwortet werden.
Der Abriss des 28 m hohen Turmes mit der ebenfalls zu erneuernden Orgel wurde vom Kirchenvorstand beschlossen.
Gleichzeitig befasste man sich mit der Planung und dem Kosten-Voranschlag für:
- einen neuen Kirchturm
- eine neue Orgel
- die Innenrenovierung der Kirche.
Die Gesamtkosten für die drei Vorhaben beliefen sich im Jahre 1901 auf 55.000,-- Mark.
Es standen folgende Mittel zur Verfügung:
- Anleihe der Gemeinde 20.000,00 Mark
- Ablösesumme vom Kreis 6.000,00 Mark
- Geschenk vom Kreis 6.000,00 Mark
- Ersparnisse 6.000,00 Mark
- Summe: 38.000,00 Mark.
In Kenntnis dieses Gesamtbetrages trat der Kirchenvorstand trotzdem an die Planung des Kirchturm-Neubaues heran. Chronologisch sei nachstehend die Entwicklung aufgezeichnet:
25. Mai 1901 | Beginn des Abbruchs der Orgel und des alten Kirchturmes. |
19. Juni 1901 | Erste Ausschreibung für die Herstellung des neuen Kirchturms. Ergebnis: der Vorschlag des Architekten Piper aus Hamburg konnte mit den Forderungen der Bauunternehmer nicht in Einklang gebracht werden. |
9. Aug. 1901 | Der Kirchenvorstand beschloss eine zweite Ausschreibung mit speziellen Angaben für die Handwerker. Es wurden auch auswärtige Handwerker zugelassen. |
2. Okt. 1901 | Verspätet traf die Baugenehmigung für den Bau des Kirchturmes und die Renovierung der Kirche in Lauenburg ein. Der Rohbau des Turmes konnte nicht mehr vor dem Einbruch des Winters geschafft werden. Aus diesem Grunde ließ der Kirchenvorstand in eigener Regie im Herbst nur das Fundament herstellen. |
1. Feb. 1902 | Aufgrund der zweiten Ausschreibung lagen die Angebote für alle Gewerke vor. Sie entsprachen dem Kostenvoranschlag des Architekten Piper für den geplanten Bau des Turmes. Das niedrigste Angebot hatte der Maurermeister H. Beecken aus Winsen an der Luhe mit 24.738,-- Mark abgegeben. Widerstrebend — weil kein heimischer Unternehmer das billigste Angebot abgegeben hatte — erteilten die Gemeindeorgane Herrn Beecken den Zuschlag. Das Angebot lag mit 1. 006 Mark unter dem Architekten-Voranschlag. In der ersten Ausschreibung wurde der Kostenvoranschlag um mehrere tausend Mark überschritten. |
28. Feb. 1902 | Mit dem Bauunternehmer H. Beecken aus Winsen wurde der Bauvertrag über 24.790,51 Mark abgeschlossen. |
28. März 1902 | Der Bau des neuen Turmes der Maria-Magdalenen-Kirche begann. Die ersten Steine wurden verbaut. |
8. April 1902 | An diesem Dienstag erfolgte mittags die offizielle Grundsteinlegung für den Turm im Beisein zahlreicher Gemeindeglieder, des Kirchenvorstandes, des Kirchenkollegiums, des Magistrats, des Stadtverordneten-Kollegiums, der Schulen und Herrn Pastor Lehfeld. Die verlesene Urkunde lautete wie folgt: „Im Namen des Allmächtigen Gottes ist im Jahre des Heils 1902, nachdem schon seit Jahren der Neubau des Kirchthurmes der Maria-Magdalenen-Kirche an Stelle des alten 28 Meter hohen, zum Theil aus Mauerwerk, zum anderen Theil aus Holz aufgeführten, schindelgedeckten Thurmes, der aus Mitteln der Gemeinde unter Bei hülfe des Kreises Herzogthum Lauenburg mit einem Kostenaufwand von 24. 790 Mark nach den Plänen des Architekten Piper zu Hamburg von dem Bauunternehmer H. Beecken zu Winsen a. L. errichtet werden soll, begonnen und am heutigen Tage der Grundstein in Gegenwart der Unterzeichneten feierlich gelegt worden: Der Herr wolle in Gnaden diesen Bau gelingen lassen, damit derselbe Seine Ehre fördere und uns und künftigen Geschlechtern zur Mahnung diene, an heiliger Stätte Erbauung der unsterblichen Seelen zu suchen durch Jesum Christum, Gottes Sohn, unseren Heiland. So geschehen Lauenburg a. Elbe am Dienstag nach Quasimodogeniti, den 8. April 1902“ |
Juli 1902 | Richtfest des Kirchturmes mit Festrede von Herrn Pastor Böttger, anschließend Festessen mit 60 Gästen im „Alten Schifferhaus“. |
1. Dez. 1902 | Abnahme des neuen Kirchturm-Baues. Ursprünglich sollte der Bauunternehmer Beecken den Kirchturm bereits am 16. August 1902 fertiggestellt haben. Die Baufrist wurde aber durch nachträglich übertragene Arbeiten (Verblendung der Westseite der Kirche und anderer Arbeiten) wesentlich verlängert. Für den neuen Kirchturm sind die Formen der Frühgotik gewählt worden mit Ausnahme des Hauptportals, das die Formen der Spätgotik ausweist. Dieses geschah, um eine Verbindung mit den südlichen Renaissanceportalen herzustellen. Aus dem massiven Unterbau erhebt sich dann der schlanke, in Holzkonstruktion mit Falzziegelbedachung ausgeführte Helm. Den Abschluss des Turmes bildet die neu vergoldete Kugel und das Kreuz des alten Kirchturmes mit einer neuen die Jahreszahl 1902 tragenden Wetterfahne. Der Turm misst bis zur Kreuzpitze 59 Meter, während der alte Turm nur 28 Meter hoch war. Der Bau erforderte 240.000 Steine, die in der Dampfziegelei von H. Stöhlcke in Lauenburg hergestellt worden sind. |
Lauenburg, Kirchturm nach 1902 in seiner vollendeten Form.
Kriegsschaden oder nicht?
Dieser Turm war bis zum Jahre 1945 das Wahrzeichen der kleinen Schifferstadt Lauenburg. Er war für die von der Oberelbe aus Prag, Aussig oder Berlin kommenden Schiffer das weithin sichtbare Zeichen der Heimat und des Zuhauses. Von Niedersachsen aus war die Turmspitze der Maria-Magdalenen-Kirche das Wahrzeichen der kleinen Stadt am Strom. Dieser Turm ist auf unzähligen Postkarten, Fotos und Gemälden als der markante Punkt der Stadt Lauenburg festgehalten worden.
Dieser Turm überstand unbeschädigt beide schrecklichen Weltkriege, selbst das Trommelfeuer britischer Geschütze im April 1945 von Niedersachsen aus auf Lauenburg.
Nur der Entscheidung der ersten Nachkriegs-Stadtverwaltung der Stadt Lauenburg hielt die Turmspitze nicht stand. Der erst nach Kriegsende von Stettin*) nach Lauenburg vertriebene und von der Lauenburger Stadtverwaltung als Stadtbaurat eingestellte Dipl.-Ing. Rudolf Sack verfügte den Abriss der Turmspitze, um mit den beim Abriss gewonnenen Dachziegeln (glasierte Biberschwänze) das durch den Beschuss beschädigte Kirchenschiff-Dach mit seinem wertvollen, alten Tonnengewölbe provisorisch abdecken zu können.
Dachpfannen standen zu jener Zeit nicht zur Verfügung. Die schmalen Turmhelmflächen gaben allerdings nicht sehr viel brauchbares Dachpfannenmaterial her. Viele Biberschwänze waren zur Eindeckung des Spitzturmes gespitzt und geklammert worden. Sie zerbrachen bei der Demontage durch die äußerst primitive Abrisstechnik aufgrund fehlender Geräte und Maschinen während der ersten Nachkriegsmonate. Es wurde massiv Kritik von Fachleuten und Bürgern der Stadt Lauenburg laut, da nur die wenigsten Dachpfannen beim Abriss unbeschädigt blieben und zur Eindeckung wiederverwendet werden konnten.
Der Kritik am Abriss der Turmspitze begegnete der Stadtbaurat mit dem Hinweis, dass die Turmbalken vom Holzwurm befallen seien. Dass dieses nicht stimmte, beweist die Tatsache, dass die im Turmstumpf für den alsbaldigen Wiederaufbau gelagerten Balken sich dort noch heute als völlig gesundes Bauholz befinden. Nach wenigen Monaten Tätigkeit als Stadtbaurat verließ Herr Dipl.-Ing. Sack die Stadt Lauenburg wieder. Zurück blieb eines seiner "Werke", ein nur provisorisch abgedeckter Turmstumpf der Maria-Magdalenen-Kirche, wie er sich heute zeigt.
Lauenburg, Kirche mit stumpfem Turm nach 1951, im Hintergrund bereits die neue, heutige Elbbrücke.
Pläne in den 1950er Jahren
Bereits in den fünfziger Jahren hatte man sich seitens der Stadt Lauenburg und des Kirchenvorstandes intensiv mit dem Wiederaufbau der Turmspitze befasst. Zeitungsdokumentationen beweisen die aktive Anteilnahme von Bürgern, Architekten und Bildhauern an der Planung. Es zeichnete sich ab, dass viele Vertriebene, die in Lauenburg eine neue Heimat gefunden hatten, sehr gern einen Turm in der Form gesehen hätten, wie sie ihn aus ihrer verlorenen Heimatstadt in Erinnerung hatten. Es wurden sehr viele neue Turmmodelle vorgestellt und diskutiert.
Die gebürtigen Lauenburger wollten aber auf jeden Fall ihren geliebten alten Turm wiederhaben. In dieser Auffassung wurden sie auch von ihrem damaligen Bürgermeister Richard Reuter unterstützt.
Weitere Unterstützung für den beschlossenen Wiederaufbau der Turmspitze in der alten Form erhielt der Kirchenvorstand durch den Lauenburger Bürger Hermann Grotkast. Er vererbte der Kirche ein Wohnhaus in der Elbstraße mit dem Vermächtnis, nach Veräußerung des Hauses den Erlös auf jeden Fall für den Wiederaufbau der Turmspitze zu verwenden. Das führte zum einstimmigen Beschluss des damaligen Kirchenvorstandes, den Wiederaufbau gutzuheißen. Dieses Vermächtnis konnte jedoch mit kirchenaufsichtlicher Genehmigung damals nicht eingelöst werden.
Wichtigere und notwendigere Vorhaben in der Nachkriegs-Wiederaufbauphase sowie akuter Geldmangel ließen die Turmpläne in Lauenburg wieder verstummen.
Sporadisch wurde das Thema in der Vergangenheit wieder diskutiert. Besonders die älteren Lauenburger griffen es im Rahmen der Diskussion über Altstadtsanierung und Städtebauförderung wieder auf.
Neuer Anlauf 1986
Erneute Unterstützung erhielt das Wiederaufbauvorhaben im Mai 1986 durch eine Anfrage des Bürgermeisters der Stadt Lauenburg, Herrn Hauke Matthießen, beim Nordelbischen Kirchenamt in Kiel.
Eine öffentliche Diskussion des Themas Wiederaufbau der Turmspitze ergab bei einer Probeabstimmung ein klares Votum für den Wiederaufbau. Eine Gegenstimme behauptete, der Turmstumpf müsse als Mahnmal des 2. Weltkrieges erhalten bleiben.
Dieser Gedanke stieß allerdings auf massiven Widerstand, da die Turmspitze nicht durch Kriegseinwirkungen zerstört worden ist. Die Turmspitze diente bekanntlich nur als Materiallieferant zur Beseitigung von Kriegsschäden.
Die Diskussionen nahmen erneut ihren Lauf. Auf Empfehlung von Herrn Pastor Thomas Vogel und nach entsprechender Übereinkunft im Kirchenvorstand nahm sich der neugewählte Vorstand des Fördervereins („Freunde und Förderer der Ev.-Luth. Kirche in Lauenburg/Elbe e. V.“) in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem hiesigen Kirchenvorstand des Themas Wiederaufbau der Turmspitze an. Es wurden zunächst die Möglichkeiten im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms und der Altstadtsanierung untersucht.
Hier lag bald durch Bescheid des Innenministeriums aus Kiel die absolute Förderungswürdigkeit und Unterstützung vor. Auch die Kirchenbaudirektion des Nordelbischen Kirchenamtes sagte jegliche Unterstützung zu, und das Landesamt für Denkmalpflege begrüßte das Vorhaben sehr.
Nachdem der Vorstand der Ev. -luth. Kirchengemeinde in Lauenburg den Wiederaufbau mit großer Mehrheit erneut beschlossen hatte, stellte der Kirchenvorstand am 1. Dez. 1987 bei der Stadt Lauenburg den Antrag, den Wiederaufbau der Turmspitze in die Prioritätenliste der Stadt für die Städtebauförderung aufzunehmen, um Mittel für die Baukosten bereitstellen zu lassen.
Dieser Antrag wurde nachhaltig auch vom Bürgermeister unterstützt. Der Förderverein leitete eine Spendenaktion ein, die in kurzer Zeit Spenden und Zusagen in Höhe von ca. DM 20.000,-- ergaben. Auch eine Liste mit über 500 Unterschriften von Befürwortern wurde dem Förderverein übergeben.
Widerstand nach dem Jubel
Durch die Spendenaufrufe erhitzten sich die politischen Gemüter in der Stadt Lauenburg sehr. Die Gegner des Vorhabens meinten und gaben den Rat, die eingeworbenen Spenden den Kirchen in der DDR, der Aktion „Brot für die Welt“ oder Süd-Afrika zukommen zu lassen. Es sei absolut nicht nötig, dem Turmstumpf seine Spitze wieder zugeben.
Am 11. Oktober 1988 lehnte der Magistrat der Stadt den Antrag der Kirche ab und teilte dieses am 25. Oktober 1988 dem Kirchenvorstand ohne nähere Begründung mit. Offenbar war diese Entscheidung von der irrtümlichen Auffassung beeinflusst, dass eine von Gegnern des Bauvorhabens einberufene und getragene Gemeindeversammlung (zugegen waren 37 Mitglieder), in der nur ablehnende Stimmen zu hören waren, das eindeutige Votum der gesamten Gemeinde gewesen sei. Diese Vermutung wird durch eine entsprechende Äußerung des Bürgervorstehers erhärtet.
Den Verantwortlichen des Magistratsbeschlusses war ganz offensichtlich entgangen, dass für die Entscheidung allein der Kirchenvorstand zuständig ist und dass dieser wie schon in den Vorjahren mit überwiegender Mehrheit den Wiederaufbau beschlossen hatte Verbitterung und Enttäuschung machte sich bei den vielen Spendern und Befürwortern des Wiederaufbaus breit, zumal er die Stadt Lauenburg nicht einen Pfennig gekostet hätte. Den erforderlichen Eigenanteil der Mittel würde der Förderverein aus den Spenden bereitstellen. Unverständlich erscheint die ablehnende Haltung der Stadt schon deswegen, weil sie 1945 den Abriss veranlasst hat und somit zumindest moralisch zur Wiedergutmachung verpflichtet wäre, ganz abgesehen davon, dass der Wiederaufbau der Turmspitze von vornherein vorgesehen war, wie allein die Aufbewahrung der Dachsparren im Turm beweist.
Durch das Ausbleiben der öffentlichen Förderung hat auch eine Stiftung einen zugesagten Betrag in Höhe von DM 50.000, zurückziehen müssen. Dieses hat den Förderverein besonders hart getroffen. Leider war der Magistrat (mehrheitlich SPD) der Stadt Lauenburg zu keiner Zeit zu einem Gespräch bereit, das seitens kompetenter Herren der Kirchenbaudirektion offensichtlich vorhandene Informationslücken bei den Damen und Herren des Magistrats ausgeräumt hätte. Der Magistrat zeigte nicht die geringste Kompromissbereitschaft, dass sich die Stadt Lauenburg aus moralischer Sicht auch mit einem Teilbetrag an der Finanzierung des Wiederaufbaus der Turmspitze beteiligen würde.
Endlich fließen Spenden
Die Situation in Lauenburg und die Bemühungen des Fördervereins blieben nicht ungehört. Auch der „Evangelische Kirchenbauverein von 1890 zu Berlin“ hatte hiervon erfahren. Der Vorsitzende, Pfarrer Dr. Thomas Buske, setzte sich mit dem Lauenburger Kirchenvorstand in Verbindung. Pfarrer Dr. Buske wollte das Vorhaben aktiv unterstützen. Es entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit mit dem Förderverein. Der Evangelische Kirchenbauverein von 1890 zu Berlin rief bundesweit in Zeitungsanzeigen zu Spenden für die Turmspitze auf.
Spenden aus allen Teilen Deutschlands bewiesen das Interesse vieler Freunde unserer Stadt am Wiederaufbau des Turmes. Auch der Ev.-Luth. Kirchenbauverein für Nordelbien e. V. hat sich mit Rat und Tat helfend angeboten
Trotz der Versagung von Förderungsmitteln aus dem Städtebau— Förderungsprogramm und der Altstadtsanierung wurde der Vorstand des Fördervereins von allen zuständigen Gremien und Personen aufgefordert, in seinen Bemühungen um den Wiederaufbau weiterzumachen. Das letzte ermunternde Schreiben kam von unserem Bischof, Prof. Dr. Ulrich Wilckens aus Lübeck.
Der Wiederaufbau der Turmspitze ist in Fachwerk-Sektions-Bauweise mit Kupfereindeckung geplant. Dieses bedeutet, dass die Turmspitze komplett vorgefertigt wird, um sie dann mit Hilfe von zwei Mobilkränen auf den Turmstumpf zu heben. Mit Hilfe moderner Technik könnte diese Arbeit an einem Tag erledigt werden.
Gemäß Kostenvoranschlag des Kirchenbauarchitekten werden in etwa folgende Kosten für den Wiederaufbau des Turmhelmes entstehen:
Gerüstarbeiten | DM | 41.300,00 |
Zimmererarbeiten | DM | 61.600,00 |
Klempnerarbeiten | DM | 83.520,00 |
Maurerarbeiten/ Baustelleneinrichtung | DM | 7.500,00 |
Turmspitze | DM | 6.000,00 |
Elektroarbeiten | DM | 3.000,00 |
Blitzschutzarbeiten | DM | 6.000,00 |
Glaserarbeiten | DM | 1.000,00 |
Malerarbeiten | DM | 5.000,00 |
Zwischensumme | DM | 214.920,00 |
14 % Mehrwertsteuer | DM | 30.088,80 |
10 % Unvorherzusehendes | DM | 24.991,20 |
15 % Baunebenkosten | DM | 40.000,00 |
Gesamtkosten | DM | 310.000,00 |