Ein Orgel-Experte bezeichnete den Zustand der Kemper-Orgel schlicht als „Katastrophe“. Einzelne Register sind kaum noch spielbar. Das Instrument ist technisch anfällig, weil es mit minderwertigen Materialien hergestellt wurde. Für eine neue Orgel, wieder mit drei Manualen und etwa 30 Registern, müssen Kosten von rund 950.000 Euro veranschlagt werden. Nachdem der KGR am 9. März diesem Rahmen zugestimmt hat, soll eine Disposition für das neue Instrument erarbeitet werden. Angestrebt wird eine Orgel, die mehr kann als nur Gottesdienste begleiten, sondern darüber hinaus auch Konzerte aller Epochen ermöglicht – vom Barock über die Romantik bis zur Moderne.

Zeitgleich sollen die Abgeordneten im Europaparlament, Bundestag und Landtag mobilisiert werden, welche Fördergelder beantragt werden können. Die Eigenmittel der Kirchengemeinde liegen bei einem mittleren fünfstelligen Betrag, beim Förderverein ist es nur ein vierstelliger Wert. Spenden werden unbedingt gebraucht, um wenigstens einen Eigenanteil von 10 % aufbringen zu können.

Den Musik-Ausschuss quält auch die Sorge um einen neuen Organisten bzw. eine neue Organistin, wenn in ein paar Jahren Frau Katja Bauke, die „ihr“ Instrument gut kennt, in den Ruhestand gehen wird. Organisten sind sehr rar – und gehen zu den Kirchen, die eine hochwertige und leistungsfähige Orgel vorweisen können. Lauenburg läuft dann Gefahr, nicht nur ohne spielbare Orgel, sondern auch ohne Organisten dazustehen.

Ein Orgel-Neubau ist eine Investition für Generationen. Damit sichert die Kirchengemeinde den Fortbestand ihrer altehrwürdigen Maria-Magdalenen-Kirche nicht nur als Gotteshaus, sondern auch als Stätte für Kultur – und vor allem der Musik.